Idee

Wir sind Absolventen der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe. Als Mitbegründer der Künstlergruppe Longitude haben wir bereits mehrere Projekte in Institutionen, wie auch im Außenraum realisiert. Unter Anderem entstanden dabei Projekte wie „Neighborhoodwatch“ (in welchem die teilnehmenden Künstler ihre Zimmer für eine temporäre Ausstellung zur Verfügung stellten), „Longitude“ (eine Freiburger Unterführung wurde von uns 2013 und 2015 zum Ausstellungsraum umformuliert), „Super Standard Junior Master“ (eine Halle der der Schlepperfreunde Holzhausen als Schauplatz von in situ Arbeiten), „Gasoline“ und „Don’t Fuck with Y“. Insbesondere bei diesen Ausstellungen entwickelten wir anstelle von künstlerischen Einzelpositionen eine Gesamtausstellung durch undere raum- und positionsübergreifenden Arbeitsweise.

Für die Ausstellung „ Abklatsch“ im April 2017 fungieren wir nicht als „ausführende Künstler“, sondern als Kuratoren und wollen Studierende und Absolventen der Klassen Professor Leni Hoffmann und Professor Tatjana Doll ( Naomi Bosch, Chen Fei, Fays Bougherara, Assia Benhassine, Jannis Müller-Jehle, Andreea Sorina Koch, Bo Youn Ryu, Anna Schütten, Nils Henry Weiligmann) eine Plattform bieten.

Jeder der ausstellenden Positionen wird per Losverfahren eine andere zugewiesen. Es gilt, sich in die andere hineinzudenken und einen intensiven Austausch stattfinden zu lassen. Die Studierenden und Absolventen sollen daraufhin in der Interpretation der zugewiesenen künstlerischen Position eine eigenständige Arbeit ausformulieren.

Diese Regeln, kombiniert mit dem experimentellen Charakter der Ausstellung insgesamt, regen die Beschäftigung mit anderen Gedanken und Methoden an, setzen einen Nullpunkt, um nochmals neu über eigene und andere Arbeitsweisen nachzudenken. Der Fokus liegt auf dem Postulat, sich immer wieder neu zu versuchen. Somit ist das Ergebnis nicht nur eine Ausstellung im klassischen Sinne, sondern auch ein Betrachten und Nachdenken über den Prozess des Geschehens, sein Scheitern und Gelingen.

Geplant ist außerdem eine Website, die sowohl die eigenen Arbeiten der teilnehmenden Künstler als auch den Weg hin zu der vor Ort entstandenen Arbeit aufzeigen soll, sodass der Betrachter die Entwicklung der gezeigten Arbeiten nachvollziehen kann. Geplant ist eine facettenreiche Ausstellung, die dem Betrachter eine andere Einsicht in die von Fragestellungen behafteten Arbeitsweisen junger Kunstschaffender bietet. Somit spielt dieses Konzept mit dem Umgang des Betrachters mit Kunst und öffnet eine direkte Brücke zwischen Besucher und Künstler.

Liebe Grüße und vielen Dank

Konstantin Friedrich, Sanna Reitz und Frida Ruiz und Melanie Dorfer